Hausfriedensbruch im Westfalenbus oder Rassismus mal anders?
Von Klaus J. StanekAllgemeines, Lesenswertes, ÖPNV, Polizei, Strafrecht, Straßenverkehr6 KommentareBusfahren ist ja nichts Ungewöhnliches und wird von der Politik auch immer gewünscht, weil es umweltschonend ist und den Verkehr entlastet.
Was aber unser junger Mandant erlebte, ist schon ein Bericht in diesem Blog wert. Unser Mandant ist Araber, nimmt am Integrationskurs teil und lernt seit einigen Monaten mit erstaunlichem Erfolg Deutsch. Nebenbei hilft er in unserer Kanzlei aus, wenn Not am Mann ist und hat sich auch schon um einen Ausbildungsplatz gekümmert und einen Ausbildungsvertrag erhalten.
Heute kam er wie jeden Tag von seinem Deutschkurs. Am Weidenauer Busbahnhof bestieg er heute Mittag die Buslinie R27 („Siegen-Bad Berleburg“) wie viele andere auch durch die geöffnete hintere Tür, als er plötzlich als einziger Fahrgast von dem älteren Busfahrer angeschnauzt wurde, dass er gefälligst seinen Fahrausweis vorlegen sollte. Dies tat er anstandslos. Der Busfahrer verwies ihn trotz gültigen Fahrscheins („Monatsticket“) und dem Hinweis „Du fährst heute nicht mehr mit mir mit“ des Busses. Da sich unser Mandant weder einer Schuld bewusst war noch sich eines Vergehens schuldig gemacht hatte, bestand er darauf, mitgenommen zu werden. Hierzu war der Mitarbeiter des Westfalenbus GmbH aus Münster jedoch nicht bereit, so dass die Polizei hinzugezogen wurde. Während der Bus bereits losgefahren war, nahm die Polizei die Strafanzeige des Busfahrers gegen unseren Mandanten auf. Tatvorwurf ist laut Polizei „Hausfriedensbruch“.
Man mag zwar Verständnis dafür haben, dass ein Busfahrer Fahrscheine kontrollieren will, aber dann sollte der Mitarbeiter nicht die hintere Tür öffnen und für den Einstieg von Fahrgästen vorhalten. Unabhängig davon ist es eine Riesensauerei, wenn unser Mandant als erkennbar einziger Ausländer, der noch im Besitz eines gültigen Fahrweises ist und sich sonst nichts vorzuwerfen hat, als als einziger Ausländer von dem Busfahrer selektiert wird. So kann man eine Statistik über angebliche Ausländerkriminalität auch künstlich aufblähen.
Wir haben nunmehr Strafanzeige wegen Nötigung, Vortäuschen einer Straftat und weiterer in Frage kommenden Straftatbestände gegen den Busfahrer erstattet, sowohl eine Beschwerde beim Zweckverband Personennahverkehr des Kreises Siegen-Wittgenstein, als auch bei der Westfalenbus GmbH eingereicht und sind mal auf die Reaktionen gespannt.
Man kann sich manchmal ruhig wohl wohin packen…. reine Willkür. Mensch ist Mensch egal welche Hautfarbe welche Nationalität oder welche Herkunft wer sich ordnungsgemäß verhält einen gültigen Fahrausweis besitzt wird selbstverständlich mitgenommen !!!! .. ich frage mich warum ist niemand von den anderen Passanten eingeschritten wo bleibt Zivilcourage… Bitte. !!! . Schaut nicht weg sondern helft andern Leuten die in Not und Bedrängnis sind
echt super, dass ihr den Herren unterstützt. Sowas geht gar nicht und ich hoffe der Busfahrer bekommt seine gerechte Strafe! Vielleicht verliert er auch seinen Job, verdient hätte er es. Das Busunternehmen will gewiss nicht, dass so ein Ruf auf das Unternehmen geworfen wird.
Ja was ist mit den Polizisten? War das ein Hausfriedensbruch? In Österreich würde ich eine Beschwerde bei eine Unabhängigen Verwaltungssenat in Wien. Wenn es auch nichts bringt ausser das ich ein Paar Hundert weniger in der Tasche habe. Das wäre es mir schon mal Wert. Eins ist sicher der Ruf des Exekutivbeamten ist angekratzt. Bei einer zweiten Beschwerte sieht man dan schon zweimal hin, den wenn der Ruf vom ganzen Präsidium auf dem Spiel steht. Hat so einer bald nichts mehr zu lachen es gibt auch bei der Polizei Mobbing.
Die armen armen Araber sind natürlich wie immer absolut unschuldig. Tut mir sehr leid für den armen Jungen. Ich hoffe er kommt darüber hinweg und behält keine bleibenden Schäden und bekommt schnell als Entschädigung den Adler auf die Brust.
Leider gibt es in unserem Land noch viel zu viele Hohlköpfe, die aus unserer unrühmlichen Vergangenheit nichts gelernt haben bzw. so geistige Tiefflieger, die im Leben nichts auf die Reihe bekommen und dafür einen Schuldigen suchen. Anstatt sich selbst das eigene Versagen einzugestehen und endlich tätig zu werden um ihre Lebensumstände auf ehrliche und legale Weise zu verbessern, gehen sie lieber auf Flüchtlinge bzw. unsere ausländischen Mitbürger los.
Verbrecher gibt es auf beiden Seiten, sowohl bei uns Deutschen, als auch bei Ausländern. Darum ist es eine riesen Sauerei, alle Menschen einer Nation unter Generalverdacht zu stellen, obwohl nur ein Teil von Ihnen sich nicht an hier geltendes Recht hält bzw. dieses nicht respektiert.
Jeder Mensch, der hier friedlich leben möchte , sollte in Fällen wie dem oben geschilderten
einschreiten und so Typen wie dem Busfahrer zeigen, das er mit seinem Fehlverhalten nicht so einfach durchkommt.
Da es hier aber zu viele Nazis und Feiglinge gibt, die lieber wegsehen als zu helfen, obwohl sie eigentlich dazu verpflichtet sind, wird dies leider nicht der letzte Vorfall dieser Art sein.
Respekt für die Kanzlei, die dem jungen Mann hilft zu seinem Recht zu kommen.
Hallo,
was ist denn daraus geworden ?
Gruß J.Penner